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Stadtkapelle punktet als Mannschaft

Konzert – Rund 200 Zuhörer auf der Starkenburg – Traditionsveranstaltung des Verkehrs- und Heimatvereins

Die Konzert-Matinee auf der Starkenburg, zu der der Verkehrs- und Heimatverein (VHH) am Sonntag eingeladen hatte, ist aus dem kreisstädtischen Terminkalender nicht mehr wegzudenken. Die Zuhörer waren begeistert von der Stadtkapelle.

„Die waren ja so was von gut“, freute sich Vorsitzender Helmut Engelhard, als er am Sonntagnachmittag die Konzert-Matinee mit der Stadtkapelle noch einmal Revue passieren ließ. Knapp 200 Besucher im voll besetzten Burghof hatten zuvor in das Lob mit eingestimmt und den Auftritt der von Wilco Grootenboer dirigierten Big Band mit lange anhaltendem Applaus quittiert. Folge: Erst nach einer Zugabe konnten die Orchestermitglieder ihre Instrumente zusammenpacken; dies übrigens mit der Gewissheit, für ihre nächste Veranstaltung schon mal beste Eigenwerbung geleistet zu haben.


Der Termin dafür steht schon fest, wie VHH-Geschäftsführer Gerhard Kasper informierte. Demnach wird die Stadtkapelle am 17. November (Volkstrauertag) im „Dom der Bergstraße“ zu hören sein. Das Repertoire wird dann dem Anlass angemessen sein und nicht so schwungvoll daherkommen können, wie am Sonntag. Dass die Stadtkapelle erneut höchsten Ansprüchen genügte, ist zu gleichen Teilen Ergebnis intensiver Probenarbeit und eines guten „Betriebsklimas“, zu dem vor allem Grooteboer und der geschäftsführende Vorsitzende Jürgen Daubner beitragen.
Auch wenn die Kompetenzen intern klar definiert sind, präsentiert sich die Formation als Klangkörper, in dem die führenden Köpfe als „Gleiche unter Gleichen“ in Erscheinung treten. Beleg dafür: Wilfried Lambert, der in schwerer Zeit vorübergehend die Stadtkapelle leitete, hat sich nach Grootenboers Verpflichtung wieder in die Reihen des Ensembles eingegliedert. Erst dirigierte er, jetzt lässt er sich wieder dirigieren.
Schwierigkeiten hat Lambert damit nicht. Hauptsache, das Mannschaftsspiel funktioniert. „Teamgeist“ nennt man das. Gefallen am zweistündigen Vortragsreigen fand das Publikum vor allem deshalb, weil sich die Grootenboer auf keine Stilrichtung festlegen ließ. Motto: Gut ist, was gefällt. Nur einige Ohrwürmer: Charlie Barnets jazziger „Skyliner“, die aus der gleichnamigen US-Fernsehserie bekannte Melodie „Beauty and the Beast“ (Die Schöne und das Biest) sowie das melancholische „La Vita e Bella“ von Nicola Piovani. Mit „Visit to George Gershwin“ erinnerte die Stadtkapelle an einen Komponisten, der in seinem kurzen Leben (1898 bis 1937) als Sohn russisch-jüdischer Immigranten mit Klassikern wie „Rhapsody in Blue“ den Broadway eroberte.
Eingeleitet wurde das Konzert mit dem Marsch „O Vitinho“, mit dem Francisco Marques Neto die beschwingte Heiterkeit seiner portugiesischen Heimat aufs Notenblatt bannte. Größer hätte der Kontrast nicht sein können: hier Whitney Houstons Popsong „One Moment in Time“, da John Philip Sousas „The Washington-Post“, dort schließlich die bereits 1850 von Johann Strauß jun. komponierte „Annen Polka“, an der naturgemäß vor allem ältere Zuhörer ihren Spaß hatten.
Bevor im unteren Burghof der erste Ton in Dur und Moll erklang, richtete Helmut Engelhard einen Willkommensgruß an die Gäste und die Stadtkapelle. „Wir freuen uns, dass es sie gibt und dass sie immer wieder für unseren Verein auftritt“, sagte der Vorsitzende.
Seit Wiedereinführung der Burgkonzerte 2006 ist das Orchester dabei. Nichts deutet darauf hin, dass sich daran in Zukunft etwas ändern könnte.

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