Mann mit natürlicher Autorität
JUBILÄUM Helmut Engelhard feiert 65. Geburtstag – Besondere Verdienste um den
Verkehrs- und Heimatverein
Mit Helmut Engelhard vollendet heute (4.) eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Kreisstadt sein 65. Lebensjahr. Besondere Verdienste erworben hat sich der Rechtsanwalt und Notar als Vorsitzender des Verkehrs- und Heimatvereins Heppenheim (VHH). Der Jubilar ließ sich bei der Generalversammlung 1991 in die Pflicht nehmen. Auch wenn noch nicht amtsmüde geworden, klingt zwischen den Zeilen neuerdings immer mal wieder durch, dass er die Verantwortung nach dem 150. Vereinsjubiläum 2016 gerne in jüngere Hände legen würde. Einfach aus dem Hut zaubern lässt sich ein Nachfolger allerdings nicht. Die Führungsrolle setzt besondere Anforderungen voraus, zu denen Heimatverbundenheit genauso gehört wie eine Spur von Weltläufigkeit. An selbstbewusstem Auftreten und der Fähigkeit, auf Menschen zugehen zu können, mangelte es dem Geburtstagskind noch nie.
Wer Bürgerklagen im Gespräch mit der Kommunalpolitik einer Lösung zuführen will, braucht jene natürliche Autorität, mit der Engelhard seit fast schon einem Vierteljahrhundert die Vereinsgeschicke leitet. Sein Motto: Einmischen, nicht wegducken, Visionen entwickeln und auch dann zu einer Sache stehen, wenn Gegenwind aufkommt. Dass die Überdachung der Freilichtbühne ebenso scheiterte wie die Einrichtung eines Stadtparks auf dem Graben, änderte nichts an seiner Auffassung von der Berechtigung beider Forderungen. Aufgeschoben ist für Engelhard nicht aufgehoben. Aus der langen Liste von Aktivitäten, die der VHH unter ihm entwickelte, ragen die Wiederbelebung von „Starkenburg in Flammen“, die Initiativen zur Beleuchtung der Kirche Sankt Peter und der Starkenburg sowie ungezählte kleinere Maßnahmen zur Belebung des Fremdenverkehrs heraus. Meriten erworben hat sich der Vorsitzende auch um die Instandsetzung denkmalgeschützter Anlagen, die komplette Bestuhlung für den Marstall sowie um die Bereitstellung von Ruhebänken entlang der um Heppenheim führenden Wanderwege.
Das Geburtstagskind forcierte darüber hinaus die Herausgabe heimatkundlicher Schriften, darunter das 384 Seiten umfassende Festbuch zu Heppenheims 1250-Jahrfeier, Michael Nehers Bildband „Photographische Facetten“ und der im handlichen Format erschienene „Praktische Stadtführer“. Vom Beharrungsvermögen, mit dem Engelhard seine Ziele verfolgt, profitierten vor dessen Engagement für den Verkehrs- und Heimatverein vor allem die Heppenheimer Liberalen. Dass die FDP bei der Kommunalwahl 1981 mit 11,48 Prozent das hessenweit beste Ergebnis einfuhr, war weniger dem Parteiprogramm geschuldet, sondern auf die handelnden Personen vor Ort zurückzuführen. Der Jubilar war damals Vorsitzender des Ortsverbandes und nach dem Wahlerfolg über zwei Legislaturperioden hinweg bis 1989 Chef der Stadtverordnetenfraktion. Helmut Engelhard wurde am 4. Juni 1949 in Heppenheim geboren. Nach dem Abitur am Starkenburg-Gymnasium und halbjährigem Besuch des College Leesburg (Florida) leistete er bei der Luftwaffe seinen Grundwehrdienst ab. 1970 nahm er in Heidelberg das Studium der Rechtswissenschaften auf. Für seine Promotion zum internationalen Völkerrecht recherchierte Engelhard sechs Monate lang an der Georgetown University Washington. Ein Praktikum bei der europäischen Weltraumbehörde in Paris schloss sich an.
Besonders einschneidende Veränderungen brachte das Jahr 1979: Zweites Staatsexamen, Vermählung, Gründung einer eigenen Kanzlei. Seit 1984 ist Engelhard als Notar zugelassen. Über Diskussionen zur Verrentung mit 63 kann der Jubilar nur milde lächeln: „Über meinen Ruhestand habe ich noch keinen einzigen Gedanken verloren.“ Fit hält sich Engelhard mit Tischtennis, Tennis, Golfen und dem Training fürs Sportabzeichen. In anderer Weise auf „Trab“ hält ihn seine Familie. Zu den ersten Gratulanten zählen heute Ehefrau Brigitte, ein Sohn und eine Tochter sowie Bruder Hans Engelhard, der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der Winzer eG – was bedeuten könnte, dass es an einem guten Tropfen zum Anstoßen nicht fehlen wird.